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    Was ist eine Osteoporose?

    Osteoporose ist eine chronische Erkrankung der Knochen, die durch eine allmähliche Abnahme der Knochenmasse und eine Störung der Knochenarchitektur gekennzeichnet ist. Dies führt zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche, auch durch nur leichte Stürze oder Unfälle. Manchmal werden Knochenbrüche sogar durch einfache alltägliche Tätigkeiten verursacht, wie z.B. durch Heben eines schweren Koffers.

    Während die Osteoporose bis vor einigen Jahren vor allem als Krankheit der älteren postmenopausalen Frau angesehen wurde, wissen wir jetzt, dass auch immer mehr jüngere Frauen mit der Krankheit konfrontiert sind. Beispielsweise tritt sie auch im Zusammenhang mit vorzeitiger Menopause oder nach Behandlung mit Antiöstrogenen aufgrund von Brustkrebs auf. Zudem kommen auch osteoporotische Frakturen bei Männern vor. Besonders anfällig für osteoporotische Frakturen sind die Wirbelkörper, Oberschenkelhals und die Knochen des Unterarms und Handgelenks. Manchmal bleiben Wirbelkörperfrakturen jahrelang asymptomatisch und machen sich zum Beispiel nur durch die Entwicklung einer fortschreitenden Kyphose („Buckel“) oder durch Abnahme der Körpergröße bemerkbar. Andererseits sind viele Patienten durch chronische Schmerzen geplagt und in Ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Gerade bei älteren Patienten führen auch v.a. Frakturen des Oberschenkels nach einem eigentlich nur leichten Sturz zu einer Immobilisierung mit dem Risiko einer andauernden Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit.

    Eine Prävention solcher Frakturen ist daher das oberste Ziel der Osteoporose-Therapie. Die Ätiologie der Osteoporose ist multifaktoriell. Die Knochenmasse nimmt durch einen komplexen Prozess des Auf- und Abbaus während der Kindheit und des jungen Erwachsenenalters zu. Die maximale Knochendichte ist meist im Alter von 20 bis 25 Jahren erreicht. Ab dem 35. Lebensjahr beginnt der normale Verlust an Knochenmasse, da mehr Knochen abgebaut als neu gebildet wird. Der starke Rückgang der Östrogenspiegel nach den Wechseljahren macht Frauen besonders anfällig für eine Osteoporose, während eine Vielzahl anderer genetischer, hormoneller, metabolischer und exogener Faktoren die Knochenmasse zu verschlechtern scheinen.

    Diagnose

    Eine Osteoporose kann völlig asymptomatisch verlaufen, bis eine Fraktur auftritt. Die Diagnose der Osteoporose wird durch die Messung der Knochendichte mittes Dual-Energy-Röntgenabsorptiometrie (DXA) gestellt. Die DXA ist eine schmerzlose, strahlungsarme radiologische Untersuchung der Knochendichte in der Lendenwirbelsäule (LWK1-4), im Kopf des Oberschenkels (Femurs) und in einigen Fällen im Unterarm. Die Untersuchung erfolgt im Liegen und dauert ca. 15 Minuten. Eine besondere Vorbereitung ist nicht erforderlich. Aber in welchen Fällen sollte eine DXA- Knochendichtemessung durchgeführt werden? Die aktuellen EOF-Richtlinien empfehlen eine Messung in den folgenden Fällen:

    Menstruationsstörungen können mit der Dauer, Häufigkeit, Intensität oder den damit verbundenen Symptomen zusammenhängen. Zudem kann eine Zyklus-Störung die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. In Bezug auf die Dauer und Häufigkeit der Menstruation sind die häufigsten Störungen:

    • >> 65 Jahre alte Frauen und Männer.
    • 50-64 Jahre bei Vorliegen eines Risikofaktors (Familienanamnese, bestehende Wirbelkörperfraktur, Rauchen).
    • <<50 Jahre in Gegenwart einer relevanten Komorbidität (z. B. Cushing-Syndrom, primärer Hyperparathyreoidismus), bei Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. von Glukokortikoiden) oder bei Auftreten einer typischen osteoporotischen Fraktur.

    Die gemessene Knochendichte wird mit der durchschnittlichen Knochendichte einer 30-jährigen Person (T-Score) oder der durchschnittlichen Knochendichte einer Person des gleichen Alters (Z-Score) verglichen. Faktoren wie Geschlecht und Ethnie werden dabei natürlich berücksichtigt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat klare Grenzen für die Diagnose einer Osteoporose definiert. Eine verminderte Knochendichte (Osteopenie) besteht bei einem T-Score von -1 bis -2,5, während eine Osteoporose bei einem T-Score < -2,5 vorliegt. Auch wenn die radiologische Diagnostik zur für die Identifizierung einer Osteoporose äußerst wichtig ist, sollte immer eine ausführliche Anamnese, körperliche Untersuchung und eine Labordiagnostik erfolgen. So können Erkrankungen, die zu einer Osteoporose führen, erkannt und behandelt werden, was dann die Basis für eine weitere Therapie der Osteoporose darstellt. Anhand verschiedener Risikofaktoren und der Knochendichtemessung berechnen wir in unserer Praxis das Risiko für einen Knochenbruch in den nächsten 10 Jahren (z.B. mittels FRAX-Rechner) und erstellen einen individuellen Therapieplan für Sie.

    Prävention und Therapie

    Voraussetzung für den Behandlungserfolg sind die frühzeitige Erkennung und Behebung von Risikofaktoren und die frühzeitige Diagnose der Osteoporose, da jede Fraktur wiederum die Wahrscheinlichkeit für weitere Frakturen erhöht. Die Behandlung der Osteoporose basiert auf drei Pfeilern: eine ausgewogene Ernährung mit besonderem Schwerpunkt auf eine ausreichende Kalziumaufnahme, körperliche Bewegung / Gymnastik und einer Therapie mit Medikamenten.

    Der Knochen ist nicht nur Stütze der Muskulatur, sondern interagiert mit ihr. Regelmäßige Bewegung, die den Knochen angemessen belastet führt einerseits zu einer Verbesserung der Knochendichte und -Knochenarchitektur und andererseits auch zu einer Verbesserung der Kraft, Ausdauer und Koordination der Muskulatur. Dies kann am Rücken Schmerzen lindern und neuen Frakturen vorbeugen, insbesondere auch da so die Sturzgefahr sinkt. Besonders günstig ist es die körperliche Aktivität mit einem Aufenthalt im Freien d.h. in der Sonne zu kombinieren, um die Produktion von Vitamin D zu fördern. Dieses Hormon ist für den Calcium-Stoffwechsel wichtig und somit für das reibungslose Funktionieren des Knochenstoffwechsels mitentscheidend.

    Eine günstige Ernährung für die Knochengesundheit setzt eine ausreichende Aufnahme von Calcium und Gesamt-Kalorien sowie insbesondere eine gute Versorgung mit Eiweiß voraus. Die Aufnahme von Vitamin D über die Nahrung spielt eine untergeordnete Rolle.

    • Calcium:Die empfohlene tägliche Calciumaufnahme zur Erhaltung der Knochengesundheit wird auf 1000 mg geschätzt. Die Hauptquelle für Calcium sind nach wie vor Milch und Milchprodukte (Käse, Joghurt) sowie grünes Gemüse. Desweiteren enthält Mineralwasser relevante Mengen an Calcium. Klassische Beispiele für Lebensmittel, die leicht in die tägliche Ernährung integriert werden können und die Calciumzufuhr signifikant verbessern, sind z.B. Mandeln (30 g / 8-9 Mandeln = 70 mg Calcium), Vollmilch (300 ml / eine große Tasse = 354 mg Calcium), gekochte weiße Bohnen (1 Portion entspricht 1,5 Tasse / 300 g = 444 mg Calcium) ), Gruyere-Käse (1 Portion entspricht 50 g = 545 mg Calcium), getrocknete Feigen (3-4 Feigen / 50 g = 70 mg Calcium), Joghurt (200 g = 222 mg Calcium), Orange (1 große = 72 mg Calcium), Tahini (2-3 Esslöffel / 50 g = 235 mg Calcium).
    • Vitamin D: Die Rolle von Vitamin D im Calcium- und Knochenstoffwechsel ist seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt. Damals führten Kinderärzte bei jungen Patienten mit Rachitis aufgrund eines Vitamin D-Mangels eine tägliche UV-Therapie ein. Aufgrund der frühzeitigen Gabe von Vitamin D bereits als Säugling findet man kaum mehr eine Rachitis in den westlichen Industrie-Ländern. Seitdem haben eine große Zahl an Studien den Wert der Vitamin D Therapie beim Auftreten von Knochenerkrankungen gezeigt und zu einer Basistherapie der Osteoporose gemacht. Die Standardtherapie erfolgt mit Cholecalciferol 800-1000 IE täglich zusammen mit einer Mahlzeit (fettlöslich). Der Spiegel sollte bei mindestens 30 ng/dl liegen.

     

    Die Indikation für den Beginn eines spezifischen Medikaments zur Behandlung der Osteoporose wird aufgrund des Fraktur-Risikos gestellt. Hier spielen die Schwere des Knochenverlustes, das Vorhandensein von osteoporotischen Frakturen sowie ggf. ursächliche Erkrankungen eine wesentliche Rolle. Bei der Auswahl des am besten geeigneten Medikament sind zusätzlich auch der klinische Zustand sowie die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten maßgeblich.

    • Die häufigste Behandlung der Osteoporose bewirkt eine Verringerung der Knochenresorptionsrate („antiresorptive Therapie“). Bisphosphonate können als Tablette (z.B. 1x/Woche) eingenommen oder auch als Infusion verabreicht werden (z.B. 1x jährlich), was die Therapie wesentlich vereinfacht. Auch steht eine antiresorptive Therapie mittels Denosumab (Prolia®) zur Verfügung, die mittels subkutaner Injektion alle 6 Monate gegeben wird.
    • In einigen Fällen, insbesondere bei Wirbelkörper-Frakturen oder bei Auftreten von Frakturen trotz einer antiresorptiven Therapie, kann z.B. durch Gabe von rekombinanten Parathormon der Knochenaufbau stimuliert werden („osteoanabole Therapie“). Nachteile sind die hohen Kosten und die Notwendigkeit einer täglichen Injektion. Wir untersuchen Sie und beraten Sie ausführlich, ob in Ihrem Fall eine medikamentöse Therapie notwendig und sinnvoll ist. Wir unterstützen Sie bei der Auswahl von Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der Koordination und geben Ihnen Hilfestellung bei der Gestaltung Ihres Speiseplanes, um eine optimale Versorgung mit Calcium zu gewährleisten.